Bundesjugendwerk

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Bundesjugendwerk der AWO - Das Jahr der neuen Wege

Erste digitale Bundesjugendwerkskonferenz

Wie so vieles musste auch die von langer Hand geplante Bundesjugendwerkskonferenz in Frankfurt am Main Ende Mai 2020 komplett neu organisiert werden, als klar wurde, dass eine Präsenzveranstaltung mit bis zu 200 Teilnehmenden nicht möglich sein wird. Zu diesem Zeitpunkt war es für die Meisten noch schwer vorstellbar, wie eine so große Konferenz mit Vorstandswahlen, Antragsberatung und Beschlüssen nur im digitalen Raum umsetzbar sein sollte. Schließlich sind die lebendigen Diskussionen über Anträge, der persönliche Austausch mit altbekannten Freund*innen am Abend und das Kennenlernen neuer Jugendwerker*innen im Verbandsleben des Bundesjugendwerks tief verwurzelt. Durch eine wochenlange intensive Zusammenarbeit, gemeinsame Vorbereitung und Absprachen von Bundesvorstand, Bundesgeschäftsstelle und Gliederungen ist es letztendlich gelungen, die erste digitale Bundesjugendwerkskonferenz erfolgreich zu realisieren. Über 150 Jugendwerker*innen nahmen teil, ein neuer Bundesvorstand wurde gewählt und über die Hälfte der gestellten Anträge konnte besprochen und beschlossen werden – und das alles ohne größere technische Schwierigkeiten. Damit war die digitale Bundesjugendwerkskonferenz 2020 ein voller Erfolg. Dank gilt allen Jugendwerker*innen und Delegierten, die vorab Unterstützung und Tipps beigesteuert haben, um die technische Umsetzung zu ermöglichen, die vielen Stunden vor dem Bildschirm durchgehalten und bis zum Ende aktiv mitdiskutiert haben. Bundesvorstand und Bundesgeschäftsstelle sind froh, dass alles so gut funktioniert hat, dennoch hoffen alle Beteiligten inständig, dass es bald wieder möglich sein wird, die verbandsweiten Treffen durchzuführen und das Verbandsleben wieder in Präsenz zu erleben.

Gemeinsame ReKo Nord: „Mit Vielfalt gegen Rechts“

Aus der gemeinsamen Kommission „Junge Menschen aktiv in der AWO“ entstand die Idee der Durchführung gemeinsamer Regionalkonferenzen von AWO und Jugendwerk. Vor Ort sollten die beiden Verbände sich auf Augenhöhe begegnen, gemeinsame Ideen entwickeln und diese mitnehmen, um sie dann gemeinsam umzusetzen. Gestartet hat der Norden im Jahr 2020 mit der Regionalkonferenz Nord am 28. und 29. Februar in Hamburg. Unter dem Motto „Mit Vielfalt gegen Rechts“ trafen sich 80 Menschen aus allen Landes- und Bezirksverbänden des Jugendwerkes und der AWO aus dem Norden und diskutierten über ein gemeinsames Verständnis beim Kampf gegen rechte Umtriebe. Dabei wurden viele Ideen für gemeinsame Aktionen entwickelt. Begleitet wurden die Diskussionen durch Impuls-Referate und Workshops. Ein wesentlicher Ansatz dieser Konferenz lag darin, in der Kleingruppenarbeit Vertreter*innen von der AWO und vom Jugendwerk aus den unterschiedlichen Bundesländern miteinander in Kontakt zu bringen. So konnten die Teilnehmer*innen auch über den eigenen „Tellerrand“ hinausblicken. Am Ende des Wochenendes saßen die Vertreter*innen von AWO und Jugendwerk dann in Landesgruppen zusammen, um konkret die gemeinsame weitere Zusammenarbeit zu planen. In Niedersachsen ist daraus beispielsweise eine Landesarbeitsgemeinschaft aus Jugendwerk und AWO entstanden, welche nun regelmäßig zu den Schnittstellen der beiden Verbände tagt. Die Hoffnung ist groß, dass andere Jugendwerke und AWOs diesem guten Beispiel folgen werden.

Digitalisierung

Im Bereich der Digitalisierung wurde im Bundesjugendwerk im letzten Jahr viel Neues ausprobiert. Mit der ersten digitalen Bundeskonferenz wurden direkt am Anfang der Pandemie neue Wege beschritten und die Veranstaltung inklusive Vorstandswahlen als Verband gemeinsam sehr gut gemeistert. Fast alle geplanten Bundesveranstaltungen wurden im Verlauf des Jahres ins Digitale verlegt, sodass viel Übung und Erfahrung mit verschiedenen Veranstaltungsformaten gesammelt werden konnte. Der unregelmäßige „Montagsaustausch“ im gesamten Verband zu diversen aktuellen Themen ist ergänzend hinzugekommen und wird auch nach der Pandemie weitergeführt. Er ermöglicht uns, näher zusammenzurücken und verbandsweite Partizipation viel einfacher zu gestalten. Auch in der Bundesgeschäftsstelle wurden unter dem Eindruck der Pandemie weitere Digitalisierungsprozesse angestoßen, welche die Zukunft der Verbandsarbeit vereinfachen werden.

Jugendwerk-Governance-Kodex

Im letzten Jahr wurde im Bundesjugendwerk der AWO viel an einem eigenen Governance-Kodex gearbeitet. Bei den Ausschüssen, Hauptamtlichen-Tagungen, digitalen Austauschtreffen und einem Forenwochenende war die Compliance-Richtlinie auf den Tagesordnungen und wurde stetig im Verband und in Absprache mit dem AWO Bundesverband weiterentwickelt. Das Bundesjugendwerk wird den Jugendwerk-Governance-Kodex nun bei der Sonderkonferenz am 06. und 07. März 2021 beschließen, sodass ab dem Zeitpunkt für die Jugendwerke der AWO ein eigener Kodex gelten wird. In der Jugendverbandsszene wird das Bundesjugendwerk der AWO mit der Verabschiedung eine Vorreiterrolle einnehmen.

Vorstandscoachings

Im Jahr 2020 fanden sechs Vorstandscoachings mit dem vom Bundesjugendwerk entwickelten Coaching-Handbuch „Vorstandsarbeit im Jugendwerk“ in den Gliederungen statt. Leider mussten pandemiebedingt einige der geplanten Coachings verschoben werden. Insgesamt ist das große Interesse an Vorstandscoachings sehr erfreulich und im Jahr 2021 wird es hier mit vielen Coachings weitergehen, um die weitere Qualifizierung der ehrenamtlichen Vorstände zu ermöglichen. Die Arbeit mit den Vorständen vor Ort bildet für das Bundesjugendwerk die Grundlage guter und nachhaltiger Jugendverbandsarbeit in den Gliederungen.

Digitales Vernetzungstreffen zur Internationalen Jugendarbeit

Aufgrund der Covid19-Pandemie mussten die Maßnahmen im Bereich der Internationalen Jugendbegegnungen für 2020 grundlegend überdacht werden. Doch wie soll eine internationale Jugendbegegnung im digitalen Raum durchgeführt werden? Im Mittelpunkt dieser Begegnungen stehen das gegenseitige Kennenlernen und das Ergründen anderer Kulturen, Lebensräume und Erfahrungen. Ist das überhaupt leistbar über einen digitalen Austausch? Diese und weitere Fragen beschäftigten die Teilnehmenden des ersten virtuellen Vernetzungstreffens zur Internationalen Jugendarbeit vom Bundesjugendwerk und dem AWO Bundesverband mit dem Titel „Special edition zum virtuellen Jugendaustausch“. Zusammen mit Christin Lübbert, Referentin für Europa und internationalen Jugendaustausch beim AWO Bundesverband, moderierte Rita Schmidt, Referentin für politische Bildungs- und Verbandsarbeit des Bundesjugendwerks der AWO, die digitale Tagesveranstaltung am 28. Juli 2020 an der sich 20 Teilnehmende aus den Jugendwerken der AWO und aus den AWO Einrichtungen beteiligten. 

Für die verschiedenen Arbeitsphasen wurden viele unterschiedliche digitale Tools verwendet, sodass es nicht nur um den inhaltlichen Austausch unter den Teilnehmenden ging, sondern auch ums Erproben und Kennenlernen neuer digitaler Methoden, die ebenfalls für virtuelle internationale Begegnungen verwendet werden können. 

Darüber hinaus gab es Ende des Jahres 2020 einen gemeinsamen Appell vom AWO Bundesverband und dem Bundesjugendwerk der AWO, dass der Internationale Dialog weitergehen muss. Der Appell listet Forderungen auf, die an die Bundesregierung und weitere Entscheidungsträger*innen gerichtet sind, um internationale Jugendarbeit auch unter Pandemiebedingungen weiterhin zu ermöglichen. Der Appell ist hier zu finden.

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